Zero Waste Swaps

Ihr Lieben,

heute gibt es mal kleines Update zu meiner „Zero Waste Challenge“. Ich beschäftige mich ja nun schon seit einigen Monaten mit dem Thema und habe inzwischen einiges ausprobiert und konnte viele Dinge durch Zero Waste Alternativen austauschen und neue Dinge in meinen Alltag integrieren. Von einigen musste ich nach kurzer Zeit aber wieder Abschied nehmen, weil sie für mich einfach nicht funktioniert haben und mir mehr das Gefühl gegeben haben, mich einschränken zu müssen. Andere Dinge haben mich so von sich überzeugt, dass ich nicht mehr zu meinen alten Gewohnheiten zurückkehren möchte.

Seit einigen Jahren, auch schon vor meiner „Zero Waste Challenge“, verzichte ich nun schon auf Plastiktüten und gehe stattdessen mit Rucksack und Jutebeutel zum Einkaufen. Das erscheint vielen sicher selbstverständlich, ich erlebe es aber immer wieder, dass Menschen vor oder hinter mir an der Kasse zu Plastiktüten greifen. Woran liegt das? Ich jedenfalls greife nur noch im äußersten Notfall zur Tüte, z.B. wenn ich spontan noch etwas einkaufen muss, was vielleicht einmal im Jahr vorkommt, und greife dann entweder zur Papiertüte oder halte im Laden Ausschau nach Pappkartons, die ohnehin im Müll landen würden. Auf diesem Wege spart ihr natürlich auch noch Geld. ;)

Wie viele Menschen liebe ich meinen Coffee to go. Warum das so ist, kann ich euch gar nicht so genau sagen. Aber anstatt mir diesen beim Bäcker oder im Cafè im Einwegbecher mit Plastikdeckel zu kaufen, koche ich mir morgens meinen Kaffee selbst und fülle ihn mir dann in meinen bodum Kaffeebecher, den ich zum Geburtstag geschenkt bekommen habe. Der ist zwar aus Plastik, aber BPA frei und der Kaffee läuft eben nicht so einfach aus wie bei meinem anderen Keramikbecher mit Silikondeckel. Kann ich euch also nur empfehlen. Passend dazu benutze ich auch einen wiederverwendbaren Kaffeefilter.

Zwar sind herkömmliche Einwegfilter nicht aus Plastik, aber bei meinem Kaffeekonsum spare ich so eine Menge Müll. Wer keine Kaffeemaschine hat, dem empfehle ich darüber hinaus den Kaffeezubereiter von bodum. Es gibt ihn in verschiedenen Größen und die Handhabung ist denkbar einfach. Auch die Reinigung ist auch ohne Geschirrspüler schnell getan. Einfach abspülen – fertig. Und das übrige Kaffeepulver kann anschließend als Pflanzendünger oder aber als Peeling für den ganzen Körper genutzt werden. Dazu einfach Gesicht und Körper mit dem Kaffeesatz einreiben und ein paar Minuten auf der Haut wirken lassen. Danach wird das Ganze einfach mit warmem Wasser abgespült. Eure Haut fühlt sich danach unfassbar weich an. Einfach mal ausprobieren. Ihr werdet begeistert sein! Auch meinen Tee versuche ich nur noch lose zu kaufen anstatt in Teebeuteln, denn dadurch fällt einfach wesentlich viel weniger Müll an. Außerdem habe ich im vergangenen Sommer fleißig Brennnesseln gesammelt, getrocknet und dann zu Tee verarbeitet. Diesen bewahre ich einfach in einem alten Soßenglas auf. Funktioniert super, schmeckt wie herkömmlicher Tee und ist besonders bei Blasenentzündungen absolut zu empfehlen! Das Teesieb gab es vor einiger Zeit bei Netto im Angebot, aber Teesiebe gibt ja es eigentlich überall preisgünstig zu kaufen.

Um mal bei Getränken zu bleiben, so bin ich vor etwa zwei Jahren auf den Sodastream umgestiegen und kaufe nur noch sehr, sehr selten Getränke in Plastikflaschen. Nicht nur, dass wir nun keine Wasserkisten mehr schleppen müssen, wir sparen auch noch unheimlich viel Geld und Plastikmüll. Meinen Apfelsaft kaufe ich in Glasflaschen und dieser kommt außerdem aus der Region. Im Herbst wollen mein Freund und ich die umliegenden wilden Apfelbäume plündern und diese dann an eine Mosterei geben. Mal schauen, wie viel Saft wir am Ende herausbekommen.



Ein absoluter Favorit in Sachen Beauty sind meine selbst genähten Abschminkpads. Ich hätte nie gedacht, dass ich als Nähanfängerin im Stande sein würde so etwas zu nähen, aber es hat super funktioniert und ich bin wahnsinnig froh, es ausprobiert zu haben. Nähanleitungen findet ihr, sofern ihr ebenso Anfänger seid, überall im Netz. Einfach mal benefinden! ;) Ich habe für die weiche Seite einfach Stoffreste benutzt, die ich von meiner Mutti bekommen habe. Für die „raue“ Seite habe ich mir kleine Gästehandtücher zurechtgeschnitten. Ihr könnt euch natürlich auch tolle Stoffe kaufen, achtet aber dabei darauf, dass sie weich sind und probiert ruhig vor dem Nähen aus, was sich auf den Augen angenehm anfühlt. Nach dem Waschen bügel ich noch einmal drüber. Dadurch fühlt sich der Stoff besonders angenehm an. Mithilfe meiner selbst gemachten Whipped Bodybutter, die ich eben auch zum Abschminken meiner Augen nutze, lassen sich Mascara und Co ganz einfach abtragen. Danach geht es für die Pads einfach bei 60 Grad Celsius in die Waschmaschine.

Die Bodybutter nutze ich aber nicht nur zum Abschminken sondern auch als Gesichts- und Körpercreme. Sie riecht angenehm nach Kokos und ein bisschen auch nach Schokolade und macht meine Haut einfach butterweich. Alles, was ihr für die Bodybutter braucht, sind 50g Kokosöl, 50g Sheabutter, 50g süßes Mandelöl und 50g Kakaobutter. Alle Zutaten werden im Wasserbad geschmolzen und gemixt. Danach kommt alles für etwa zwei Stunden in den Kühlschrank. Jetzt wird die Masse mit einem Handmixer ordentlich durchgemixt (so als würdet ihr Schlagsahne herstellen). Mixt so lange, bis die gewünscht Konsistenz erreicht ist. Fertig! :)

Ein weiteres Must have ist meine Bambuszahnbürste! Oh wie ich sie liebe! Anfangs war ich nicht besonders angetan, denn es war schon ganz schön gewöhnungsbedürftig, wie sie sich im Mund anfühlt. Aber es hat nicht lange gedauert bis ich mich an das etwas andere Gefühl im Mund gewöhnt hatte und jetzt bin ich wirklich begeistert. Obwohl viele sagen, dass man sie nach etwa drei Monaten austauschen muss, weil sich die Borsten lösen können, muss ich gestehen, dass ich meine bereits seit etwa neun Monaten nutze und bisher hat sich keine der Borsten gelöst. Man sollte sie allerdings nach jedem Zähneputzen gut abwaschen und danach mit einem Handtuch abtrocknen, denn bei ständiger Feuchtigkeit vermehren sich Bakterien am liebsten. Hin und wieder kann man sie auch in einen Topf mit kochendem Wasser geben und auf dem Herd einige Minuten köcheln lassen, um sie zu desinfizieren. Ansonsten habe ich aber gelesen, dass Bambus grundsätzlich antibakteriell ist und sich Bakterien auf ihm sehr unwohl fühlen und das Weite suchen! ;)

Es gibt noch viele weitere kleine Swaps, die ich in der letzten Zeit gemacht habe, sie alle hier aufzulisten würde aber den Rahmen sprengen. Grundsätzlich versuche ich weiterhin Plastik- durch Papp- oder Glasverpackungen zu ersetzen, d.h. Ich kaufe Soßen (sofern ich sie mir kaufe) in Gläsern, die ich anschließend weiterverwende, oder Nudeln im Pappkarton (z.B. von Barilla), Obst und Gemüse kaufe ich so weit es möglich ist unverpackt, wobei ich mich bei Bananen frage, ob diese Strategie überhaupt Sinn macht. Denn sind die Bananen nicht als Bund verpackt, so umgibt sie trotzdem insgesamt eine riesige Plastikfolie, um sie vor Beschädigungen oder Schädlingen zu schützen. Was letztendlich mehr Plastikmüll produziert, kann ich euch nicht sagen.

Wie ich ja bereits am Anfang erwähnt habe, gibt es auch einige Dinge, die ich ausprobiert, dann aber wieder aufgegeben habe, da sie bei meinem Lebensstil momentan einfach nicht funktionieren oder mir das Leben unnötig erschweren, unendlich viel Zeit kosten oder nicht so effizient sind, wie ich es mir erhofft hatte. Dazu gehören zum Beispiel Duschgel und Shampoo. Ich habe bereits einige Alternativen ausprobiert. Haarseife gefällt mir überhaupt nicht, obwohl ich den Geruch von Kokos und Limette (es roch letztendlich nach Limettenwassereis) sehr mochte. Da meine Haare aber sehr spröde und trocken sind (blondiert), benötigen sie extra viel Pflege, welche ich ihnen mithilfe der Haarseife leider nicht geben konnte. Und bevor ihr fragt, ja ich habe sie mit Essig gespült, aber der Geruch von Essig in den Haaren ist für mich einfach unerträglich. Hin und wieder ersetze ich mein Duschgel durch einfache Seife von Alterra, was für mich ganz gut funktioniert. Manchmal habe ich aber das Bedürfnis, ein Duschgel zu benutzen, da ich die Anwendung wesentlich angenehmer finde und mich danach irgendwie sauberer fühle. Hier benutze ich aber seit einiger Zeit das Duschgel von Alverde (Mandarine und Vanille) und greife nicht mehr zu den herkömmlichen Marken, in denen Mikroplastik enthalten ist. Wenn es euch auch so geht, dass ihr auf Duschgel nicht verzichten könnt, aber trotzdem Wert darauf legt, Produkte ohne Mikroplastik zu verwenden, dann ladet euch hier ganz einfach einmal den Einkaufsführer vom BUND herunter. Dort findet ihr alle Infos zum Thema Mikroplastik und eine lange Liste an Produkten, die dieses enthalten.

Bild: www.wolkenseifen.de
Meine neueste Errungenschaft ist eine Deo Creme aus dem Shop Wolkenseifen , welche ich von einer lieben Bekannten geschenkt bekommen habe. <3 Danke nochmal, du Liebe! Die Deo Creme ist zwar in einer Plastikdose, aber die Zutaten sind sensationell gut und vor allem vegan. Doch nicht nur das, der Duft gefällt mir persönlich einfach wahnsinnig gut und das Wichtigste: Es schützt vor Schweißgeruch und zwar den ganzen Tag. Ich habe vorher viele Deos ausprobiert, aber von keinem war ich so überzeugt wie von diesem. Probiert es aus, wenn ihr mögt!

Was mir weiterhin schwer fällt, plastikfrei einzukaufen, ist Zahncreme. Zwar habe ich die Toothy Tabs von Lush als sehr angenehm im Geschmack und in der Anwendung gefunden, doch aus irgendeinem Grund komme ich immer wieder zurück zur herkömmlichen Zahncreme. Das Frischegefühl ist irgendwie ein anderes und meine Zähne fühlen sich mit Zahncreme irgendwie sauberer an. Natürlich kann ich mir das aber auch nur einbilden! ;) Trotzdem haben mich die Toothy Tabs überrascht und wenn ihr nicht darauf besteht, dass ihr euch mit eine Creme die Zähne putzt, kann ich sie euch definitiv empfehlen.

Weiter habe ich bisher leider einfach noch nicht das passende Rezept für Waschpulver und Putzmittel gefunden. Zwar nutze ich zum Entkalken nur noch Essig Essenz aus der Glasflasche, aber alle anderen Rezepte aus dem Netz haben bei mir bisher leider nicht funktioniert. Essig gebe ich immer als Weichspüler-Ersatz zu meiner Wäsche, doch egal wie viel ich nehme, es bleibt immer ein leichter Essiggeruch, der besonders während des Bügelvorgangs zum Vorschein kommt und irgendwie unangenehm ist. Ihr merkt, ich stehe etwas auf Kriegsfuß mit Essiggeruch! ;) Zum Glück ist mein Vorrat an Putzmitteln relativ groß, so dass ich meine Putzmittel aufbrauchen kann bis ich eine passende Alternative gefunden habe.

Wenn ihr noch weitere Anregungen und Tipps habt, würde ich mich über einen Kommentar sehr freuen. Viel Spaß beim Ausprobieren und ganz wichtig: Setzt euch nicht unter Druck! Jede noch so kleine Veränderung ist ein Schritt in die richtige Richtung! :) Übrigens bin ich von allen Produkten, die ich euch hier vorstelle, überzeugt und werde von keinem der Anbieter in irgendeiner Weise gesponsert! ;) 


3 Kommentare:

  1. Toller Artikel, danke für deinen Erfahrungsbericht. Sehr interessant zu lesen! Auch den BUND Einkaufsführer kannte ich noch nicht.
    Hm, was machen wir? Wir haben in den letzten Jahren unseren Fleischkonsum stark reduziert und ich versuche diese wenn möglich nur beim lokalen Metzger zu kaufen. Hier kann man auch seine eigene Aufbewahrungsdose mitbringen, was ich mich vor zwei Wochen das erste Mal getraut habe :-)

    Getränke kaufen wir auch ausschließlich in Glasflaschen und ich achte seit mehreren Jahren darauf, keine Produkte mehr zu kaufen, die Palmöl enthalten. Kekse oder so backe ich dann lieber selbst.

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  2. Hey Uwe, danke für deinen Kommentar. Von dir kann man sich auch nochmal eine Scheibe abschneiden 😉 Liebe Grüße

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  3. Vielen Dank für den Erfahrungsbericht ♥!!

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